Der Time-out-Raum
Die Tür des Time-out-Raums zeigt die Nummer 107, den Belegungsplan und ein Plakat mit drei Möwen, die sich eine Auszeit nehmen, die ruhig auf einer Hafenbohle sitzen und nach vorne schauen. Dazu gesetzt ist ein Spruch: „Jedes Ding hat drei Seiten. Eine, die du siehst, eine, die ich sehe und eine, die wir beide nicht sehen.“
Für uns Lehrerinnen und Lehrer, die regelmäßig im Time-out-Raum sind, ist dies eine Art Motto unserer Arbeit. Es geht zuerst immer um die Sichtweise, um die Erlebnisse, Erfahrungen und Fragen von euch Schülerinnen und Schülern. Die in den Blick zu nehmen, dabei möchten wir euch unterstützen und begleiten. Meistens wisst ihr selbst die beste Lösung für das, was gerade nicht rund läuft. Manchmal können wir bei weiteren Klärungen helfen oder auch außerschulische Hilfsangebote weitergeben. Im Time-out-Raum zählt nicht richtig oder falsch, sondern es geht darum, dem auf die Spur zu kommen, was am Lernen hindert, was die Konzentration raubt, was nervt oder so bedrängt, dass ein Mitarbeiten im Unterricht gerade nicht möglich ist.
Oft tut es gut, eine Auszeit und einen Tapetenwechsel zu haben, die Lerngruppe und das Klassenzimmer kurz zu verlassen. Sich im Raum 107 hinzusetzen und in Ruhe zu überlegen, was gerade los ist und wie es anders werden kann, hilft in der Regel. Ein Gegenüber, das zuhört, nachfragt und dabei Unterstützung gibt, den nächsten Schritt zu klären, kann die eigene Sichtweise bereichern und den Weg zurück in den Unterricht ebnen. Wir im Time-out-Team behandeln alles Gehörte und Besprochene selbstverständlich vertraulich. Keine Information geht ohne die Zustimmung des Schülers, der Schülerin weiter. Darauf könnt ihr euch verlassen.
Der Time-out-Raum ist im 2. Halbjahr in der Regel montags bis freitags von der 3.-6. Stunde besetzt. Jede und jeder ist willkommen: Schülerinnen und Schüler genauso wie auch Lehrerinnen und Lehrer. Wie oft ihr kommt, spielt keine Rolle. Unsere Tür steht offen.
Für das Time-out-Team Almuth Voss