Nach langer Zeit gibt es am FvS nun zum ersten Mal wieder einen Austausch mit einer italienischen Partnerschule: dem Liceo Cotta in Legnago, einer etwa so großen Stadt wie Rösrath in Venetien.

Am Freitag, den 17. März, flogen wir, 16 Schülerinnen und Schüler aus den Italienisch-Kursen der EF und Q1 und zwei Lehrerinnen nach Mailand und von dort aus fuhren wir weiter mit dem Bus, so dass wir abends an der italienischen Schule ankamen. Dort trafen wir dann zum ersten Mal auf unsere Austauschpartnerinnen und -partner, noch nicht wissend, dass wir eine Woche später schon Freundschaften geschlossen haben würden.

Wir kannten alle vorher das Programm, und doch war es ein Schock: Samstagmorgen mussten wir früh aufstehen, um zur Schule zu gehen. Nach einem, wie in Italien üblich, eher kleinen Frühstück trafen wir in der Schule wieder auf bekannte Gesichter. In der Schulbibliothek wurden wir persönlich vom Schuleiter des Liceos begrüßt und die italienischen Schüler stellten uns ihre Stadt und ihre Region vor. Danach führten uns die Schulsprecher durch die Schule, bevor wir zum ersten Mal in kleinen Gruppen den Unterricht von verschiedenen Klassen besuchen durften. Um 12:35 Uhr hatten wir Schulschluss – für die Italienerinnen und Italiener endet die Schule montags bis samstags immer um die gleiche Uhrzeit. Den Rest des Tages verbrachten wir in den Gastfamilien oder mit anderen Austauschpartnerinnen und -partnern.

Am Sonntag unternahmen wir Verschiedenes mit den Familien oder den Austauschpartnerinnen und -partnern, einige besichtigten zum Beispiel Padova, andere fuhren zum Gardasee. Am Montag fuhren wir nach Verona, wo die Italienerinnen und Italiener uns durch die Altstadt führten und uns unter anderem das Amphitheater und Julias Balkon (aus „Romeo und Julia“) zeigten. Nachmittags hatten wir dann die Möglichkeit, in Kleingruppen selbst die Stadt und das ein oder andere Geschäft zu erkunden. Besonders schön sind in Verona die vielen kleinen Gassen und bunten Häuserfassaden mit bepflanzten Balkonen.

Am Dienstagvormittag gingen wir zur Schule und von da aus ins Rathaus, wo wir von der Bürgermeisterin Legnagos empfangen wurden. Anschließend besichtigten wir das Theater der Stadt, das uns dessen Leiter selbst vorstellte. Mittags waren wir in der Schule um – natürlich – Pizza zu essen. Danach waren wir im archäologischen Museum der Stadt und hatten die Möglichkeit, Vasen aus Ton zu formen oder Tonkacheln zu gestalten.

Am Mittwoch fuhren wir früh los, um Venedig zu besichtigen. Wir mussten nach der Busfahrt zuerst noch den „People Mover“ nehmen, um auf die Hauptinsel zu gelangen, doch dann konnte man nur noch zu Fuß laufen, weil die Straßen zu klein für Autos sind. Unser erstes Ziel in Venedig war der Palazzo Ducale (Dogenpalast), in welchem wir eine sehr gute Führung mit interessanten Details zur Geschichte des Gebäudes und auch zur Stadt Venedig hatten. Anschließend konnten wir die kleinen Gässchen der Stadt, welche immer wieder durch Brücken, die über die zahlreichen Kanäle führen, unterbrochen werden, auf eigene Faust in kleineren Gruppen erkunden. Nachdem wir uns alle wieder auf dem Markusplatz zusammengefunden hatten, besichtigten wir den Markusdom und konnten sogar von einem Balkon aus den gesamten Markusplatz überschauen. Die anschließende Fahrt mit einem Vaporetto – einem venezianischen Wassertaxi – über den Canal Grande rundete den Tag dann sehr schön ab.

Am Donnerstag machten wir einen Ausflug nach Mantua, wo wir eine Führung durch den Dogenpalast der Stadt hatten. Anschließend konnten wir in einzelnen Gruppen die wunderschöne mittelalterliche Stadt besichtigen, italienisches Eis essen und eine Kirche angucken. Am Abend hatten wir in einer Pizzeria in Legnago ein Abschlussessen, bei dem alle Deutschen, Italienerinnen und Italiener noch einmal zusammenkamen.

Vor unserer Abfahrt am Freitag mit anschließendem Flug hatten wir noch ein paar Stunden Zeit und reflektierten in der Schulbibliothek zusammen die Woche, wobei noch einmal deutlich wurde, wie viel Spaß alle bei dem Austausch hatten und dass wir besonders von der Herzlichkeit der Italienerinnen und Italiener, von den schönen Städten, die wir besichtigen konnten, und natürlich vom Essen begeistert waren. Dennoch ist uns der Abschied von unseren Austauschpartnerinnen und -partnern und deren Familien wahrscheinlich am schwersten gefallen. Niemand fühlte sich in seiner Gastfamilie unwohl, viele waren sogar sehr zufrieden und einige Tränen liefen beim Abschied dann auch. Insgesamt war die Woche in Italien eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten und wir sehen mit Vorfreude dem Besuch der Italienerinnen und Italiener in Deutschland entgegen.

Paula K. und Laura R. (EF)