In der Woche vom 13.06.2022 bis zum 17.06.2022 haben die Schüler*Innen der Stufe Q1 ein Praktikum in einem Betrieb ihrer Wahl oder an einer Universität (bspw. Aachen, Bonn, Köln) wahrgenommen, um dort Erfahrungen für den weiteren Bildungsweg nach der Schule zu sammeln und einen tieferen Einblick zu bekommen. Ich selbst habe mich für die Technische Hochschule in Köln – genauer gesagt für den Studiengang Soziale Arbeit- entschieden, da ich später vorhabe, in einer sozialen Einrichtung zu arbeiten.

Uns wurde jeweils ein passender Stundenplan zum Studiengang ausgeteilt, in dem aber auch einzelne Vorlesungen anderer Studiengänge enthalten waren. Ich hatte täglich ca. 2 Vorlesungen, die jeweils 90 Minuten (ohne Pause) dauerten.

Die Anreise erfolgte über öffentliche Verkehrsmittel, mit denen man ca. 45-60 Minuten Zeit einplanen musste. Die Pünktlichkeit dieser stellte sich jedoch als eher fragwürdig heraus, weshalb wir zur Sicherheit früher losfahren mussten. Am ersten Tag gab es eine kleine Infoveranstaltung, bei der uns unter anderem mittgeteilt wurde, dass es zwei Gebäude, eine Mensa und einen großen Park gibt.

Danach ging es in die ersten Vorlesungen, bei denen schnell auffiel, dass die StudentInnen selbst verantwortlich dafür waren, ob und wann sie erscheinen bzw. was sie mitschreiben und was nicht. Man konnte das Skript online einsehen und so auch Mitschriften anfertigen, wenn der/die Dozent/In bereits eine Folie weiter gegangen war. Am Ende jeder Vorlesung mussten die StudentInnen unterschreiben, dass sie anwesend waren.

Dadurch, dass wir nicht vorgestellt oder erwähnt wurden, konnten wir uns besser in das Studentenleben einleben. Vorlesungen sind anders als Unterricht, was man vor allem an der Erwartung an die Selbstständigkeit der StudentInnen merkt. Es ist aber nicht so, dass man nur zuhört und mitschreibt. Zwischendurch werden Fragen an die StudentInnen gestellt, oder auch kleine Aufgaben, die bearbeitet werden sollen. Die Präsentation/Das Skript, anhand dessen die Vorlesungen sich orientierten, werden immer über einen Projektor an die Wand projiziert.

Ich für mich habe gemerkt, dass es durchaus anstrengend ist, 90 Minuten zuzuhören, gleichzeitig mitzuschreiben und vor allem still sitzen zu bleiben. Besonders dann, wenn man sich nicht für eine Thematik interessiert, wird das zu einer Herausforderung. Jeder Studiengang enthält nämlich verschiedene Themenbereiche, so gibt es in der Sozialen Arbeit unter anderem die Bereiche des (Straf)rechts, der Kindheitspädagogik oder auch der Soziologie, in die wir einen Einblick bekommen durften.

Bei manchen Vorlesungen gab es die Möglichkeit, über Zoom von zuhause teilzunehmen, was einige taten und auch von zuhause Fragen stellten und sich engagierten. Sehr spannend fand ich die Situation, als es ein Fallbeispiel in der Lesung „Einführung in das Recht“ gab und dazu eine kontroverse Diskussion geführt wurde, wer Schuld hat.

Zwischen den einzelnen Vorlesungen gab es meist 20-30 Minuten, in Einzelfällen auch gar keine Pause. In den Pausen wechselt man das Gebäude, isst etwas oder begibt sich in den Park direkt vor der Uni. Die beiden Gebäude sind relativ alt und sorgen für eine bequeme Atmosphäre, Räume können durch sehr ausführliche Ausschilderungen einfach gefunden werden.

Als Fazit kann ich aus meiner Sicht festhalten, dass dieses Praktikum mir viel Wissen und Klarheit darüber gebracht hat, wie das Uni-Leben abläuft und vor allem darüber, ob mein gewählter Studiengang der richtige für mich ist bzw. ob ich überhaupt studieren möchte.

Matthias Bärtl (Q1)