Jedes Jahr, gegen Ende des Schuljahres, veranstaltet die Fachschaft Englisch eine Fahrt in die Region Kent, England. Dafür werden die Schülerinnen und Schüler der Stufe  9 ausgelost, da leider nicht alle mitfahren können. Glücklicherweise hatte ich die Möglichkeit, dabei zu sein.

Am 30. Juni 2019 standen also 35 Schülerinnen und Schüler auf dem Schulparkplatz und waren ein wenig nervös (auch wenn es keiner zugab). Wie würde die Woche in einem anderen Land verlaufen?

Der Bus kam, alle fanden  ihren Platz und in Begleitung von Frau Haarmann, Frau Krüger, Frau Schoger und Herrn Villarreal ging es los.

Die Lehrerinnen und Lehrer hielten unterwegs einige kleine Ansprachen zur Überfahrt und zum Verlauf des Weges. Kleine Heftchen mit Verhaltens- und Kulturtipps in England wurden zum Lesen zur Verfügung gestellt. Die Gastfamilien wurden zugeteilt und nach und nach schliefen einige von uns ein. Nach mehreren Stunden Fahrt und einer Pause an einer Autobahnraststätte kamen wir endlich an dem Fährhafen Dünkirchen an. Auf dem Schiff schliefen viele weiter oder nutzten das freie, (aber sehr langsame 😉 WLAN-Netz auf der Fähre. In Großbritannien angekommen, fuhren wir mit dem Bus weiter von Dover bis nach Westgate-on-Sea. Dort, auf einer Wiese direkt am Meer, wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt. Immer zwei bis vier Schüler stiegen in die Autos der Gastfamilien und fuhren zu dem Zuhause ihrer Familien.

Am nächsten Morgen wurden wir von unseren Gastfamilien zu unserem Treffpunkt (grüne Wiese am Meer) abgesetzt. Wir hatten einander viel zu erzählen, denn jede Familie war anders und jeder wollte jedem alles berichten. Direkt am Morgen, nachdem alle eingetroffen waren, setzten wir uns in Bewegung, immer am Strand entlang. Das Wetter war sommerlich warm, wenn auch sehr windig.

Der Tag sollte mit einer Fahrradtour beginnen. Als wir im Zentrum des Städtchens ankamen, suchten einige nach einem Bäcker, Supermarkt oder einer Bank. Danach liefen wir zum Verleih, um uns die Räder zu holen.

Daraufhin ging es mit den Fahrrädern die Küste entlang und zu einem wunderschönen Sandstrand unter Kreidesteinklippen. Schwimmen ging keiner, doch viele legten sich in den Sand und hörten Musik. Manche fingen an, Sandburgen zu bauen, welche leider regelmäßig von Wellen angriffen wurden. Nach einiger Zeit fuhren wir weiter die Küste entlang zu einem kleinen Ort namens Viking Bay, an dem man Fish’n‘ Chips essen oder sich ein (viel zu teures) Eis kaufen konnte. Hier verbrachten wir mehrere Stunden, in denen sich viele einen Sonnenbrand zuzogen, da sie die englische Sonne unterschätzt hatten. Gegen Nachmittag fuhren wir gemeinsam zurück nach Westgate, wo wir, ziemlich erschöpft, von unseren Gastfamilien eingesammelt wurden.

Am zweiten Tag ging es mit dem Bus nach London. U-Bahnfahrkarten wurden ausgegeben, sowie Pläne von der Hauptstadt und ein Zettel mit Hinweisen zu einer Rallye. In London angekommen, wurden die Stationen der Rallye so gut wie möglich bearbeitet und schließlich traf man sich am Covent Garden wieder.

Danach durften wir auf eigene Faust London erkunden, bis es dann wieder nach Hause ging.

Viele entschieden sich dafür, auf der Oxford Street shoppen zu gehen, während ich unbedingt zu Fortnum and Mason am Picadilly Circle fahren wollte.

Am nächsten Tag stand Canterbury auf dem Plan. Dort wurde wieder eine Rallye bearbeitet. Später hatten wir viel Zeit, um uns eigenständig die alte Bischofsstadt anzuschauen und ein wenig zu bummeln. Besonders schön war es für mich,  in dem hübschen Park zu liegen, den kleinen Fluss namens River Stour leise an mir vorbei rauschen zu hören, während sich die Anderen unterhielten.

Auf dem Rückweg schauten wir noch einmal bei einem Supermarkt vorbei, in dem unsere Lehrerinnen und Lehrer für uns typisch englische Süßigkeiten, sweets, zum Probieren kauften.

Am vierten und letzten Tag ging es wieder nach London. Zuerst liefen wir gemeinsam den wunderschönen Southwalk bis zu Tate Modern-Galerie entlang. Dies ist ein Museum für moderne Kunst direkt an der Themse mit grandiosem Ausblick über die Metropole.

Daraufhin teilten wir uns auf, um die Stadt in Grüppchen weiter zu erkunden. Ich hatte ein paar andere Mädchen überredet, mit mir zur St. Pauls Kathedrale zu gehen, um dort das Lied Feed the birds aus dem Film Mary Poppins zu singen, denn dies wollte ich unbedingt einmal machen.

Anschließend fuhren wir mit der U-Bahn ins East-End, um dort einen Vintage-Markt zu besuchen. Zwischendurch aßen wir in einem kleinen Diner extrem leckere Pizza und Brownies.

Andere Gruppen ließen sich von den zahlreichen indischen Leckereien entlang der Brick Lane verführen. Am Abend traf sich die Gruppe wieder am abgemachten Treffpunkt und wir besuchten gemeinsam das Musical Aladin.

Nach einem zügigen Marsch durch die Abendlandschaft Londons gelangten wir nach dem Musical zu unserem Bus, der uns zur Fähre brachte. Dort saßen wir schließlich, gegen drei Uhr morgens auf dem Schiff, und spielten Karten. Kurz bevor wir wieder in Dünkirchen ankamen, gingen einige von uns noch an Deck, um den Sonnenaufgang zu sehen. Gegen Morgen kamen wir schließlich wieder mit dem Bus in Rösrath an der Schule an.

Zuhause fiel ich sofort müde ins Bett und schlief mehrere Stunden.

Trotz der Müdigkeit – die Fahrt hat mir sehr gut gefallen!

Lioba C., EF