„Mer jon nit mi erus“ heißt es in einem gerade auf Facebook veröffentlichten kölschen Lied.

In der aktuellen Situation fällt nicht nur der Präsenzunterricht aus und ist zum Online-Unterricht geworden, auch unsere Freizeitaktivitäten müssen wir neu ausrichten. Das betrifft auch unsere kulturellen Interessen. Vieles ist zur Zeit nicht möglich: Rock- und Popkonzerte sind abgesagt, genauso das Festival der lit.COLOGNE, Museen haben geschlossen. Die Veranstaltungen unseres Schul-Abos in Oper und Theater finden nicht statt, auch nicht das gemeinsame Musizieren in unseren Schul-Ensembles.

 Logo: Karoline Schulz

Vor diesem Hintergrund hat sich der „Projektkurs Kulturmanagement“ im Online-Unterricht damit beschäftigt, was das eigentlich für die Kulturschaffenden bedeutet und auch für uns alle selbst, das Publikum: Welche Alternativen, durch die Krise vielleicht auch neu entstandene, gibt es für kulturell Interessierte zuhause, damit wir nicht ausschließlich beim Serienschauen auf Netflix und Co. und beim Computer-Gaming hängenbleiben? Und gibt es unter solchen Alternativen auch „Events“ mit regionalen Bezügen (wie bei dem eingangs verlinkten Song)? Gibt es eigentlich aktuell noch gemeinschaftliche Kulturerlebnisse oder bleibt dabei jeder jetzt mehr oder weniger für sich?

Impuls für die Fragestellungen war der erste Beitrag aus der Reihe „Kultur trotz(t) Corona“ von 3SAT, ein dreiminütiger Videoclip, in dem die Autorin und Kabarettistin Sarah Bosetti auch darauf eingeht, was die aktuelle Situation beruflich für sie bedeutet. Beim weiteren Nachforschen sind dann Anregungen zusammengetragen worden, von denen der Projektkurs Kulturmanagement der Stufe Q1 einige auch gern der Schulgemeinschaft vorstellen möchte.

Bitte aber darüber nicht vergessen, bei all den Online-Angeboten, dem Online-Lernen und -Kommunizieren an Bildschirmen und Displays: Es kann gerade jetzt auch wohltuend sein, sich einfach mal wieder den ganz alten, traditionellen Kulturtechniken zu widmen. Ein Buch lesen zum Beispiel. Oder einfach mal wieder, ganz ohne Video, mit geschlossenen Augen gute Musik anhören.

Nun also ein paar Infos und Tipps für Kulturinteressierte unter dem (von 3SAT abgeschauten) Motto „Kultur trotz(t) Corona“.

Viel Spaß damit wünscht der Projektkurs Kulturmanagement der Q1!


Kindertheater aus der COMEDIA

(von Mathilda Kumbartski)

Zum Welttag des Kindertheaters möchte das COMEDIA Theater Köln den Kindern eine Freude machen, damit sie sich, trotz der aktuellen Umstände, Theaterstücke angucken können – und das ganz einfach von zu Hause aus! Diese werden nämlich jetzt kostenlos online angeboten und dauern ca. 60min, also eine schöne Alternative zu gewöhnlichen Spielfilmen.

Zur Zeit werden die Theaterstücke „Agentur für Diebstahl“ und „Heldenzentrale“ angeboten, die bestimmt nicht nur Kindern Spaß bereiten werden, sondern Abwechslung für Groß und Klein sind!

„Agentur für Diebstahl“: https://vimeo.com/366542577
„Heldenzentrale“: https://vimeo.com/317324328


Online geht die Party weiter- Berliner Clubs bieten jetzt täglichen stream an

(von Marie Rhode)

Am Mittwoch, den 18. März, starteten Berliner Clubs die gemeinsame Streaming-Plattform unitedwestream.berlin und bieten damit ihren virtuellen Gästen in Zusammenarbeit mit dem Sender ARTE concert ein mehrstündiges Musikprogramm.

Täglich von 19:00 bis 00:00 Uhr laufen nun Beiträge aus wechselnden Clubs online. Neben einer Live-Übertragung von DJ-Sets, Live-Musik und Performances bietet die Plattform aber auch Gesprächsrunden, Vorträge und Filme rund um clubkulturelle Themen.

Also bring den größten digitalen Club zu dir nach Hause. Wenn schon alleine feiern, dann richtig!

https://unitedwestream.berlin/


Thalia Theater – gemütlich vom Sofa aus

(von Floriane Münch)

Trotz Corona-Krise Lust auf Theater? Da hat das Thalia Theater in Hamburg genau das richtige für sie.

Auf der Programmübersicht finden sie aktuelle Repertoire-Vorstellungen von Highlights aus den vergangenen Spielzeiten und berühmte Inszenierung aus den 80er, 90er und Nuller-jahren.

Es werden neue Formate und Aufzeichnungen aus dem Archiv des Thalia Theaters jeden Abend um 19 Uhr für 24 Stunden online gestellt, damit Sie ,,Theater für Zuhause” erleben können. Und das ganz einfach und kostenlos mit einem Klick.

Da ist bestimmt für jeden etwas dabei!

www.thalia-theater.de


Autokino

(von Yasmina Alsultan)

Für die, die trotz Corona gerne ins Kino gehen möchten, würde ich ein Autokino empfehlen. Der Vorteil an Autokinos ist, dass man nur mit der Familie oder der einen Person, mit der man im Auto sitzt, in Kontakt ist. Dadurch braucht man keine Angst vor einer Ansteckung haben und verletzt nicht das Kontaktverbot (es sei denn, man würde mit mehr als einem Freund oder Freundin das Kino besuchen – dann verletzt man erstens das Kontaktverbot und wird auch nicht in das Autokino gelassen! Außerdem kann es passieren, dass die Veranstalter die Polizei wegen Missachtung des Kontaktverbots rufen und man Strafe zahlen muss. Also halten Sie sich bitte an die Regeln und vermeiden Sie den Kontakt zu anderen Menschen.)

Das nächstgelegene Autokino, das geöffnet hat (das in Porz ist leider geschlossen), ist das in Essen. Es ist mit dem Auto eine Stunde entfernt und bietet aktuell (Ende März/Anfang April) beispielsweise die Filme:

  • Nightlife mit Elyas M´Barek, Palina Rojinski und Frederick Lau
  • Bad Boys for Life mit Will Smith, Martin Lawrence
  • Der Unsichtbare mit Elisabeth Moss, Aldis Hodge und Storm Reid
  • Die Känguru-Chroniken mit Dimitrij Schaad, Rosalie Thomass und Volker Zack
  • Joker mit Joaquin Phoenix, Zazie Beetz und Robert De Niro
  • The Grudge mit Andrea Rieseborough, Demian Bichir und John Cho
  • Manta Manta
  • Nur noch 60 Sekunden

Aufgrund von Corona kann man Tickets nur online kaufen: Autokino Essen


„Dringeblieben.de“ – Digitale Konzerte & Events für die eigenen vier Wände

(von Louis Dieper)

Wer sich in seiner Freizeit für Kulturelles begeistert, der wird sicherlich „rausgegangen.de“ kennen. Das ist eine Website, die Kulturangebote aus Köln auflistet, jeden Tag neue hinzufügt und die Menschen aus ihren vier Wänden holt. Jedoch geht das jetzt leider nicht mehr. – Jetzt werden die Kulturangebote zu den Menschen nach Hause gebracht, per „dringeblieben.de“.

Wer in den letzten Wochen nur Radio gehört hat und inzwischen die Lieder auswendig kann, findet hier nicht nur eine bunte Mischung an live Musik und DJ-Sets, sondern auch Podcasts, Lesungen und Sportbeiträge.

Wenn einem die Beiträge gefallen, kann man auch Geld spenden und damit die Künstler unterstützen.

https://dringeblieben.de – Cologne Culture Stream


„Dramazon Prime“- Draußen Frühling, drinnen Krise

(von Maya Goldbach)

Theater vom Sofa aus schauen heißt es im Schauspielhaus Köln in Zeiten von Corona. Unter anderem bietet es im Online-Stream die Inszenierung der Liebestragödie Romeo und Julia an, das dürfte vor allem für die Theaterbegeisterten interessant sein.

Aber nicht nur Theater wird angeboten, der Podcast „Lockdown – Draußen Frühling, drinnen Krise“ erscheint immer Montags, Mittwochs und Samstag und wird von Julian Pörksen aus dem momentan stillgelegten Leben geführt. Da wir alle zur Zeit weit weg von unseren normalen Alltag sind, dürfte ein Einblick in das Leben unter den momentanen Umständen interessant werden.

All diese Beitrage, Aufzeichnungen von Inszenierungen, Musik, der Podcast und mehr stehen unter der Bezeichnung „Dramazon Prime“ zum Streaming zur Verfügung.

https://m.schauspiel.koeln


Die Oper „Carmen“ – online aus der Staatsoper Berlin

(von Dirk Bechtel)

Oper auf dem Bildschirm kann das Live-Erlebnis nicht ersetzen.

Aber besonders interessant dürfte das verlinkte Streaming-Angebot gerade für diejenigen sein, die gerade erst die Neuinszenierung von „Carmen“ live in der Kölner Oper gesehen haben, wie z.B. viele mit unserem Schul-Abo und wie der MBT-Kurs der Stufe 9, der zur Inszenierung in Köln auch ein Digitales Programmheft auf der Website der Oper Köln veröffentlicht hat: Wie wurde das Stück in Berlin im Vergleich zu Köln inszeniert? Wie wird die Hauptdarstellerin Carmen durch diese Inszenierung charakterisiert, unterscheidet sie sich von der Carmen in Köln? Wie unterscheidet sich das Bühnenbild? (Und vielleicht fragt sich der eine oder die andere: gibt es auch in Berlin eine Szene als Orgie!?)

Link: „Carmen“ aus der Staatsoper, mit der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim


Kultur trotz Corona

(von Ella Olivari)

Wenn wegen der Corona-Gefahr Konzerte, Theateraufführungen und Lesungen abgesagt werden, muss man nicht komplett auf Live-Events verzichten.

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt in einem Artikel viele Tipps, um Konzerte, Lesungen und Kunst von zuhause zu erleben – verschiedene Angebote für Groß und Klein. Zum Beispiel wird die schwedische Band Little Dragon am Freitagabend um 20 Uhr live ein Record-Release-Konzert auf Youtube geben. Ihr neues Album, das sie darin vorstellen, heißt “New Me, Same Us”.

Meiner Meinung nach ist dieser Artikel sehr interessant, da er verschiedene Möglichkeiten anbietet und die verschiedenen Aspekte von „Kultur Zuhause“ zeigt:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/kultur-online-digital-virtuell-stream-corona-1.4846955


Fernsehen interaktiv: Pen and Paper

(von Daniel Benfer)

Fernsehen ist den meisten bekannt. Doch Fernsehen mit Publikumsbeteiligung ist doch etwas, was den meisten unter uns unbekannt ist. Bei „Rocket Beans TV“handelt es sich um einen Internet-Fernsehsender, der 24h am Tag Programm bietet. In der hier vorgestellten Sendung wird ein interaktive Geschichte gespielt, in welcher die Moderatoren Charaktere verkörpern, dies wird live gesendet. Das Publikum nimmt dabei durch Kommentare und Abstimmungen in Echtzeit Einfluss auf die Geschichte und das Abenteuer. Doch dies ist nur ein Beispiel für das oft sehr zuschauerorientierte Programm des Senders. Ein Blick lohnt sich bestimmt!

Pen and Paper (Rocket Beans TV auf YouTube)