Der neue MBT-Kurs (Differenzierungskurs „Musik-Bewegung-Theater“) der 9. Klassen hatte schon seinen ersten großen Auftritt: Im Foyer der Kölner Oper zeigten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines „Figuren-Parcours“ dem Opern-Publikum vor der eigentlichen Opernaufführung eigene Szenen, die sie zu den Figuren der Oper „Turandot“ entwickelt hatten.
Charlotte Beinecke (9c) gibt einen Einblick in die Arbeit und die Auftritte des Kurses im „Staatenhaus“ der Oper Köln:
Die Aufführung des MBT-Kurses vom FvS-Gymnasium Rösrath in der Oper der Stadt Köln
Ein Bericht von Charlotte Beinecke (9c)
Schülerinnen und Schüler des Freiherr vom Stein Gymnasium (FVS) Rösrath traten im November 2022 im Rahmenprogramm der Oper „Turandot“ im Staatenhaus Köln auf und feierten einen tollen Erfolg.
Wie kam es zu diesem Erfolg und was haben die Schülerinnen und Schüler überhaupt gemacht?
Das FvS bietet ab der 9. Klasse sogenannte Differenzierungskurse an. Einer dieser Kurse ist „Musik Bewegung Theater“ (MBT), der von Dr. Dirk Bechtel geleitet wird. Ein Thema im Unterricht war die Oper Turandot. Passend zu diesem Thema bietet die Abteilung „Oper.Stadt.Schule“ der Oper Köln die Möglichkeit, aktiv bei einer Opernaufführung mitzuwirken. Dies war lange Zeit aufgrund Corona nicht möglich und umso größer war die Freude, dass wir jetzt diese Chance hatten.
1. Vorbereitungen im Unterricht
Oper – Was ist denn das?
Bevor wir uns an den praktischen Teil begeben konnten, hieß es Grundlagen pauken. Im Unterricht lernten wir daher erst einmal, was eine Oper ist, was sie auszeichnet, welche Arten von Opern es gibt und wie diese aufgebaut sind. Im Anschluss ging es dann an die Oper Turandot im Speziellen.
Die Oper Turandot
Die Oper Turandot ist die letzte Oper von Giacomo Puccini. Im Grunde handelt es sich bei Turandot um eine Liebesgeschichte rund um die Hochzeit der Prinzessin Turandot. Um die Prinzessin heiraten zu können, müssen die Bewerber (alles Prinzen) drei von ihr gestellte Rätsel lösen. Wer nicht alle drei Rätsel löst, muss noch am selben Tag sterben. Viele Prinzen konnten die Rätsel nicht lösen und starben. Nur der Prinz Calaf – der Sohn von Timur, einem entthronten König – schaffte es, alle drei Rätsel zu lösen und hatte somit das Anrecht, Turandot zu heiraten. Turandot wollte aber den ihr unbekannten Prinzen gar nicht heiraten. Daraufhin machte Calaf ihr ein Angebot und sagte, wenn sie seinen Namen bis Sonnenaufgang herausfindet, könnte Sie ihn töten. Würde sie aber seinen Namen nicht herausfinden, dann müsste sie ihn heiraten. Daraufhin setzte Turandot alle Hebel in Bewegung, um den Namen herauszufinden. Gleichwohl schaffte es Turandot bis zum Schluss nicht seinen richtigen Namen herauszufinden. Aber während ihrer Suche war es letztlich ein Kuss, der die eiskalte Prinzessin umstimmte, so dass sie Calaf freiwillig heiratete. Tragisch ist die Geschichte auch deshalb, da sich die Sklavin Liù in Calaf verliebt hatte und sich nach der Hochzeit umbrachte.
Performance und Kostüme
Die Geschichte von Turandot war die Vorlage für unsere Mitwirken. Hierzu haben wir zusammen mit den Leuten von „Oper.Stadt.Schule“ in der Gymnastikhalle unserer Schule eine Performance für das Rahmenprogramm der Oper Turandot entwickelt. Die von uns entwickelte Performance sah folgendes vor: Im Vorprogramm zu den Aufführungen der Oper wollten wir im Foyer des Staatenhaus Köln verschiedene Rollen aufführen. Hierzu sollten wir uns auf Podesten im Foyer positionieren, entweder liegend oder stehend. Neben diesen Podesten wären Klingeln für das Opernpublikum angebracht. Sollte jemand vom Publikum die Klingel betätigen, würden wir zum Leben erwachen und wir würden von uns vorgefertigte Texte vortragen, das Publikum ansprechen oder einen inszenierten Konflikt untereinander austragen. Dies sollte wenige Minuten dauern, bis wir wieder erstarrten und jemand erneut die Klingel betätigte.
Vorgesehen war auch, dass wir alle bei der Aufführung schwarze Kostüme tragen sollten und dass jeder ein spezielles Accessoires erhält, passend zu den Rollen und der Kostümierung in der „großen“ Opernaufführung.
2. Tage der Aufführungen in der Oper
Generalprobe
Am 15.11.2022 war unsere Generalprobe im Staatenhaus der Stadt Köln. Wir haben uns im Foyer zuerst selbst geschminkt und die Kostüme angezogen. Da bei der Generalprobe noch kein Publikum anwesend war, spielten Beschäftigte der Oper das Publikum. Sie betätigten die Klingeln und erweckten uns damit zum Leben, so dass wir unsere Performance üben konnten. Die Generalprobe dauerte ca. eine Stunde und danach fühlten wir uns fit für den großen Auftritt.
Erste Aufführung am Mittwoch
Die erste Aufführung war am Mittwoch, dem 16.11. Zur Einstimmung haben die Theaterpädagoginnen von der Oper mit uns ein Warm-Up gemacht. Anschließend schminkten wir uns, zogen unsere Kostüme an und nahmen unsere Plätze auf den Podesten ein. Die Podeste waren beschriftet mir den jeweiligen Charakteren aus der Oper Turandot. Die Anspannung war groß, insbesondere als das Opernpublikum eintraf. Das Publikum betätigte auch eifrig die Klingeln und wir präsentierten unsere einstudierte Perfomance und dies – wie uns später von vielen Gästen bestätigt wurde – mit großem Erfolg. Die Freude und Erleichterung waren riesig!
Letzte Aufführung am Sonntag
Bei der letzten Aufführung am 20.11. haben wir unser Programm schon mit etwas weniger Aufregung aufgeführt, aber mit gleichem Erfolg wie bereits am Mittwoch. Das Publikum war von unserer Idee und der Ausführung begeistert.
Nach ca. 20 Minuten waren wir mit unserem Teil fertig und wir haben uns dann die Oper als normale Operngäste in den ersten beiden Reihen angeschaut. Alles in allem war es ein tolles Erlebnis und eine einmalige Erfahrung!