24 geschichtsinteressierte und -begeisterte Schüler:innen aus der Q2 waren von Donnerstagnachmittag, dem 6.2.2025, bis Sonntagnachmittag, den 9.2.2025 zusammen mit Herrn Villarreal und Frau von Gaertner auf Gedenkstättenfahrt in Berlin.

Die Auseinandersetzung mit der Diktatur der DDR stand im Mittelpunkt des Programms: Ein Workshop in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde zeigte vor allem die Gründe für die Flucht aus der DDR sowie das Ankommen in West-Berlin als Flüchtling und die anfänglichen Lebensbedingungen nach einer gelungenen Flucht. Eine Führung in der Außenausstellung der Gedenkstätte Berliner Mauer im Anschluss verdeutlichte die Komplexität der Maueranlage und damit den Willen des SED-Regimes, seine Bürger:innen im eigenen Staat festzuhalten. Die „Fenster des Gedenkens“ für die 140 Todesopfer an der Berliner Mauer erinnert ein- und nachdrücklich an die Konsequenzen, die eine Flucht haben konnte und hatte für diese Opfer.

Mit Hans-Joachim Tillemann, „unserem Zeitzeugen“, trafen wir eine beeindruckende Persönlichkeit: Ihm gelang im Oktober 1964 im Alter von 20 Jahren die Flucht durch den „Tunnel 57“, der unter der Maueranlage an der Bernauer Straße von vor allem westdeutschen Studierenden gegraben worden war. Zwei Stunden erzählte er uns aus seinem Leben in der DDR, von seinen Beweggründen für die Flucht und über die Flucht selbst. Danach nahm er sich Zeit, alle unsere Fragen zu beantworten. Eine großartige und bereichernde Begegnung!

Der nächste Tag endete mit dem Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen, einem ehemaligen Stasi-Gefängnis. Deutlich wurden nicht nur die inhumanen Haftbedingungen, sondern auch die allumfassende Überwachung der Bürger:innen durch die Stasi.

Am Vormittag hatte der Besuch der Gedenkstätte Deutscher Widerstand auf dem Programm gestanden. Neben der vertieften Auseinandersetzung mit dem Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 von u.a. Claus Schenk Graf von Stauffenberg am historischen Ort des Bendlerblocks beschäftigten wir uns vor allem mit Frauen im Widerstand.

Die Bedeutung von Freiheit für uns Menschen und die Mühen, Anstrengungen und auch persönlichen Kosten und Opfer, die Menschen auf sich nehmen, um sich aus politischer Unfreiheit zu lösen, machten die vier Programmpunkte in ihrer Gesamtheit deutlich.

Gemeinsames Berlinerkunden, Kaffeetrinken, Essengehen und Zeit mit Freunden verbringen rundeten die inhaltliche Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte ab.

Text und Bilder: VGN