Pünktlich mit dem Start des neuen Schuljahres konnten wir am FvS den neuen Schulleiter, Herrn Plückebaum, begrüßen. Damit du, liebe Schulgemeinschaft, den neuen Rektor ein wenig besser kennenlernen kannst, hat die Schülervertretung (SV) keine Mühen gescheut und den Neuen an der Seite von Frau Burger, natürlich nur im metaphorischen Sinne, mit Fragen gelöchert.
SV
Lieber Herr Plückebaum, wir starten mit einer Frage zum Warmwerden. Wer sind Sie? Was waren ihre Lieblingsfächer in der Schule und welche Fächer unterrichten Sie?
Herr Plückebaum
Mein Name ist Heiner Plückebaum, ich bin 53 Jahre alt und habe selbst 4 Kinder. Meine Lieblingsfächer waren Sport, Biologie, und tatsächlich Kunst. Ich habe die Fächer Biologie und Deutsch und mittlerweile unterrichte ich, obwohl Deutsch in meiner eigenen Schulzeit nie mein favorisiertes Fach war, viel lieber Deutsch als Biologie.
SV
Im Vergleich zu vielen Schulleitern sind Sie noch recht jung. Entsprechen Sie trotzdem dem Schulleiter-Klischee?
Herr Plückebaum
Dafür muss man zuerst den Begriff Klischee klären. Was ist denn eurer Meinung nach ein Schulleiter-Klischee?
SV
In Filmen sitzt ein älterer Mann mit langem weißem Bart und Brille, grimmig schauend, hinter einem Schreibtisch …
Herr Plückebaum
Auch wenn ich weder Bart noch Brille trage und auch nur selten grimmig schaue, trifft zumindest der Schreibtisch voll ins Schwarze… Neben dem Schreibtisch bin ich wahrscheinlich als Schulleiter sehr klischeehaft, weil ich Lernen wahnsinnig wichtig finde und es mir Spaß macht, Sachen zu vermitteln und selbst etwas zu lernen.
SV
Was darf in der Nähe Ihres Schreibtisches denn niemals fehlen?
Herr Plückebaum
Eine Kaffeetasse… Ich kann auf Vieles verzichten, in einem kahlen Raum sitzen, aber die Kaffeetasse ist ein Muss.
SV
Kahle Räume und eine gut gefüllte Kaffeetasse haben Sie wahrscheinlich in Ihren ersten Wochen am FvS begleitet. Wie waren aber Ihre Erwartungen und wie sah dann die Realität aus?
Herr Plückebaum
Ich hatte mir vorgenommen, anfangs durch alle Klassen zu gehen und mich überall vorzustellen. Neben vielen technischen Schwierigkeiten und den alltäglichen Problemen hat es aber zeitlich einfach nicht funktioniert. Ich war erstaunt, welche Masse an Dingen gleichzeitig den Weg in mein Büro findet. Gleichzeitig ist das aber auch sehr spannend, weil man nie genau weiß, was der Tag noch in Petto hat.
SV
Das hört sich an, als ob Sie die Herausforderung am FvS angenommen haben. Als Deutschlehrer wissen Sie ja, dass man Eigenschaften einer Figur vor allem durch anschauliche Adjektive beschreiben kann. Welche fünf Adjektive beschreiben Sie besonders treffend?
Herr Plückebaum
(hoffentlich) humorvoll, zielstrebig, verlässlich, nicht nachtragend und kooperativ
SV
Was war bisher Ihre lustigste Situation an dieser Schule?
Herr Plückebaum
Als ich mich bei einer Reinigungskraft vorgestellt habe, hielt sie mich für den neuen Hausmeister. Das habe ich eine ganze Weile auch so gelassen, da das so nett war, so unverkrampft.
SV
Auch wenn Sie prophetisch nicht als Adjektiv genannt haben, möchten wir ihre hellseherischen Fähigkeiten testen: Wann essen Sie das erste Mal in der neuen Mensa und was findet sich dann auf dem Teller?
Herr Plückebaum
Wenn ich eine Kristallkugel hätte, könnte ich eure Frage sofort beantworten. Leider habe ich aber nur Erfahrungswerte und die sagen mir, dass sich ein Neubau eigentlich immer verzögert. Deswegen denke ich, dass das leider noch ein wenig dauern wird. Meine hellseherischen Fähigkeiten lassen leider keinen Blick auf die Speisekarte zu, aber das Glas Sekt lässt sich düster erahnen.
SV
Die Mensa soll ein Aushängeschild der Schule werden, das aber noch Zukunftsmusik ist. Worin sehen Sie denn, neben dem Umbau und einer technischen Weiterentwicklung, Ihre Aufgaben am FvS?
Herr Plückebaum
Eine meiner Hauptaufgaben ist es, gute Rahmenbedingungen, sowohl für das soziale Miteinander als auch für das Lernen an einem Gymnasium, zu schaffen, damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler sagen: Hier bin ich gerne, hier lerne ich gerne.
SV
Wie kann eine solche Atmosphäre entstehen?
Herr Plückebaum
Keine Angst zu haben und gerne in der Schule zu sein, sind für mich das A und O. Das heißt aber auch, dass das soziale Miteinander stimmen muss, dass wir gemeinsam, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer darauf achten müssen, dass wir fair und angemessen miteinander umgehen.
SV
Was bedeutet Schule für Sie persönlich?
Herr Plückebaum
Ich finde Bildung unheimlich wichtig. Es ist der Schlüssel zu fast allem: um Dinge gut einschätzen zu können und sich selbst eine Meinung zu bilden, sich zurecht zu finden und selbstbewusst bzw. selbstbestimmt sein zu können.
Um gut und auch gerne lernen zu können, muss Schule auch ein Ort sein, an dem mich wohlfühle und an dem ich keine Angst haben muss, dass mir etwas passiert. Man kann Leistung am besten dann bringen, wenn man motiviert ist und es einem gut geht. Schule ist mehr als nur Bildung, es ist für mich ein Ort, an dem ich gerne bin.
SV
Lieber Herr Plückebaum, vielen Dank für das Interview. Gibt es zum Schluss noch etwas, das Sie den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg geben möchten?
Herr Plückebaum
Lasst euch nicht von Situationen, die aktuell nicht gut laufen, entmutigen. Als ich in der achten Klasse war, war ich alles andere als ein Vorzeigeschüler und meine damaligen Lehrerinnen und Lehrer haben wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass ich einmal Schulleiter werden würde 😉. Deswegen an alle, bei denen es gerade nicht so läuft: Es gibt später so viele Möglichkeiten und wenn jetzt etwas nicht funktioniert, heißt das nicht, dass man es niemals können wird. Bleibt zuversichtlich und glaubt daran, dass ihr mit Engagement und Fleiß eure Ziele erreichen könnt.
Das Interview wurde von Fiona Esten (9d), Janne Höse (9d) und Naike Sohn (9d) durchgeführt, zusammengefasst und gekürz