Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Eltern,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

dieses Schuljahr steht fraglos im Zeichen der Corona-Pandemie. Es gab wohl in der jüngeren Zeit kein Ereignis, das sich derart tief in unser gesellschaftliches Leben und den Schulalltag eingetragen hat wie die Sorge vor der unkontrollierten Ausbreitung dieses unbekannten Virus.

Der wochenlange Ausfall regulären Unterrichts, das Verbot von Versammlungen und alltäglichen schulischen Zusammenkünften und Gremien, wie Dienstbesprechungen, Konferenzen, schulischen Gottesdiensten und Feiern hat Schule nachhaltig verändert. Neben dem erfolgreichen Bemühen um andere Wege des Austausches und der Kommunikation hat dies auch dazu geführt, dass wir diese Gewohnheiten in ihrem Wert für uns neu entdecken konnten und sie in ihrer Bedeutung und Gestaltung neu bedenken konnten. Neben dem Erleben von Verlust und Vermissen stand die Perspektive, Unterricht, Schulleben und das Miteinander anders zu gestalten und uns auf diesem Wege neu zu erfinden.

So wurde schnell erkennbar, wie effizient die Kommunikation über Teams als Chat und Videokonferenz sein kann und wie gut sich darüber Lernprozesse unterstützen und in ihrer Individualität erkennen lassen. Die Zumutung großer Selbstständigkeit in der Organisation so strukturierten Lernens war insbesondere für große Teile unserer Oberstufenschüler*innen eine willkommene Herausforderung, der sie sich gern, mit Leidenschaft und sehr erfolgreich gestellt haben. Demgegenüber waren diese Wege der Kommunikation für viele jüngere Schüler*innen zunächst eine spannende und schöne Bereicherung, mit der sie dann aber zu einem Teil schnell überfordert sein konnten. So konnte es beim Lernen auf Distanz auch sein, dass sie, sobald sie in der Aufgabenbearbeitung dann mit der Bewältigung der fachlichen Anforderung und der Planung und Organisation des eigenen Lernens im heimischen Umfeld an ihre Grenzen stießen und eigentlich unserer Unterstützung bedurften. Unsere Eltern haben hier Großartiges geleistet, obwohl sie selbst beruflich und durch weitere familiäre Aufgaben in hohem Maße eingebunden waren. Ihnen, die damit die Zusammenarbeit mit Schule auf eine neue Basis gestellt haben, gilt unser großer Dank!

 

Diesen Dank möchte ich aber auch an unsere Kolleginnen und Kollegen richten, die vielfach ihren Alltag im persönlichen Umfeld im Sinne der Arbeit mit ihren Schülerinnen und Schüler umgestaltet haben, und mit hohem persönlichen Einsatz die FvS Online-Schule mit Leben gefüllt haben!

All die auf diesem Weg gewonnenen Erfahrungen gilt es für uns nun im Miteinander auszuwerten, um die guten Erfahrungen in der Nutzung digitaler Werkzeuge zu nutzen, sie schnell und effizient in den Regelunterricht zu integrieren.

Teil dieser Erfahrung ist aber auch der hohe Wert, den der Präsenzunterricht und die unmittelbare Schüler*-Lehrer*innen Interaktion verkörpert. Dies nochmal ins Bewusstsein zu holen und in seinen Routinen und Dimensionen der Begegnung im Lernen zu reflektieren sowie im Kontext der Nutzung digitaler Werkzeuge neu zu gestalten, wird unsere Herausforderung für die Zukunft sein.

Dabei ist die zentrale Erkenntnis am Ende dieses Schuljahres die unumstößliche Notwendigkeit und unser dringender Wunsch, das neue Schuljahr so weitgehend wie irgend möglich als Präsenzunterricht zu planen und durchzuführen.

Hieran arbeiten wir derzeit mit Hochdruck – auch weil der inzwischen deutlich erkennbare Baufortschritt die Bauprozesse immer näher an das Gebäude und unseren Unterricht heranrückt. Gemeinsam mit dem Schulträger ist das Ziel, Schule im Ganztag im kommenden Schuljahr dennoch möglichst ohne Auswirkungen der Bauaktivitäten auf Lernen, Konzentration und Wohlfühlen zu gestalten.

Als ermutigende Erkenntnis der hinter uns liegenden Zeit nehmen wir auf diesem Weg auch mit, dass durch die krisenhaften Verläufe der zurückliegenden Wochen und Monate die Schulgemeinschaft näher zusammengerückt ist und deutlich spürbar wurde, dass das erfolgreiche, motivierte und freudvolle Lernen unserer Schüler*innen ein gemeinsames Ziel ist, für dessen Erreichen alle in kritisch-konstruktivem Austausch miteinander und in großer Hilfsbereitschaft an einem Strang ziehen.

Dies lässt sich an vielen Dingen so eindrucksvoll belegen:

  • sicherlich an dem lebendigen Austausch per Mail, Teams, Telefon und im persönlichen Gespräch, der die letzten Wochen so eindrucksvoll geprägt hat,
  • der reibungslosen, verlässlichen und so wertvollen Bildungsarbeit, die von unserem Bibliotheksteam und unserem Ganztagsteam in der regulären Schulzeit und mit besonderem Einsatz in den Zeiten der Notbetreuung geleistet wurde,
  • an Lernergebnissen und Zeugnissen, die unsere Schüler*innen als Zwischenstand mit auf den weiteren Lernweg nehmen,
  • an einer großartigen und würdigen Abiturentlassungsfeier, die im Schloss Eulenbroich von Schüler*innen, Eltern und Kolleg*innen gestaltet, einen krönenden Abschluss von 8 Schuljahren setzte,
  • an vielen gelungenen Aktivitäten, Wettbewerben und Feiern (Schulgottesdienste, Karnevalsfeier, sportliche Erfolge unserer Schulmannschaften auf Kreis-, Landes und Bundesebene, Fahrten im ersten Halbjahr, Erfolge bei NW-Wettbewerben und Akademien des Landes), die dieses Schuljahr auch markieren,
  • an der Digitalisierung von „Kultur vom Stein“, in dessen Rahmen 2020 alle Kulturinteressierten in Rösrath auf die Homepage der Schule eingeladen sind, die musikalischen Beiträge des „ausgefallenen“ Konzerts in verschiedenen Podcasts zu sehen,
  • in dem vorläufigen Abschluss eines wesentlichen Schritts von Schulentwicklung und Profilbildung, der das Selbstverständnis und die gemeinsamen Leitideen pädagogischer Arbeit in Form eines „Change Codes“ für die weitere schulische Arbeit grundlegt.

Hierfür möchten wir uns zum guten Schluss als Schulleitung an dieser Stelle bei allen beteiligten Akteuren: Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schülern, den Eltern, unserem Bibliotheksteam, dem Ganztagsteam, unserer Schulpsychologin, unseren Hausmeistern und Sekretärinnen ganz herzlich bedanken.

Ihnen allen wünschen wir eine gute, erholsame und in jeder Hinsicht sonnige Ferienzeit.

 

Alles Gute und ein herzlicher Gruß

Ihre Melanie Burger und Michael Gasse