Mehrere hunderttausend Menschen in Deutschland sind von Autismus betroffen. Doch im öffentlichen Bewusstsein ist diese neurologische Entwicklungsstörung wenig präsent. So ging es auch den Schülerinnen und Schülern des Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Rösrath. Sie wünschten sich mehr Aufklärung zum Thema Autismus. Diese bekamen sie jetzt in Form eines Autismus-Aktiontages für die Jahrgangsstufe 9.

Die Organisation übernahmen die Schulsozialarbeiterin Jennifer Kindermann und die Schulpsychologin Lena Raabe, beide vom Caritasverband RheinBerg, sowie die Sonderpädagogin Simone Frieß, die von der LVR Schule am Königsforst an das Gymnasium abgeordnet ist. Ziel war es, die Lebensrealität von Autistinnen und Autisten sichtbarer zu machen und ein besseres Verständnis füreinander zu bekommen. „Auch am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium gibt es Betroffene“, erklärt Jennifer Kindermann, „die Aktion kam auch auf ihren Wunsch hin zustande.“

Informiert wurden die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Ausstellung, die unter anderem interaktive und digitale Stationen enthielt. Dabei konnten die Jugendlichen versuchen, sich in die Situation der Betroffenen hineinzuversetzen. So ging es zum Beispiel um deren Bedürfnis nach Ruhe und wenig Reizen. Weiterer Programmpunkt war eine Gesprächsrunde mit Andreas Pastoors, Fachberater Autismus vom Rheinisch Bergischen Kreis. Er beantwortete viele Fragen und erklärte, dass Menschen mit Autismus soziale und emotionale Signale nur schwer einschätzen und aussenden können.

Das Fazit des Autismus-Aktionstages war durchweg positiv: Ein gegenseitiges Verständnis ist die Grundlage für ein gutes Miteinander. „Letztlich können alle von einem wertschätzenden Umgang miteinander und von der Diversität an unserer Schule profitieren“, so eine der Teilnehmerinnen.