Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Eltern,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Bild dieses Schuljahres wird in besonderer Weise von dem diesjährigen Abiturjahrgang geprägt.

Unsere Abiturienten 2019 haben nicht nur in einer glanzvollen AbiGala am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium ihren Lebensabschnitt „Schule“ in der Aula unseres Gymnasiums abgeschlossen und abgerundet.

Ihnen gilt unser besonderer Dank, weil sie in ihrer Art mit und in der Schule zu feiern, der Schulgemeinschaft viel zurückgeben und zum Ausdruck bringen, wie intensiv sie sich mit ihrer Schule auseinandersetzen und sie zu ihrer gemacht haben!

Dies kommt auch u.a. in ihrem Motto zum Ausdruck, mit dem sie ihren Abschlussgottesdienst überschrieben haben. Dies steht unter vielerlei Perspektiven auch über diesem Schuljahr: „Abschied und Neuanfang“.

Abschied von erfolgreichen Bildungsangeboten, wie dem bilingualen Zweig Französisch, der mit dieser Abiturgeneration ausläuft.

Abschied von Lehrerpersönlichkeiten, die sich als Vertretungslehrkräfte, als geschätzte Fachlehrkräfte oder als erfolgreich examinierte Lehramtsanwärter*innen, die uns über die Zeit ihrer Ausbildung hinaus geholfen haben. So gilt Frau Sczcepanek und Frau Spurzem unser besonderer Dank und sehen wir mit einem weinenden und einem (im Sinne der betroffenen Lehrerfamilien) freudigen Auge die Versetzung von Valentin Hoffmann und Tim Bünger. Besonders schwer fällt der Abschied bei zwei Menschen, die das Gesicht dieser Schule über einige Jahrzehnte wesentlich mitgeprägt haben. So gehen mit Dr. Claus Hagenberg und Ria Keldenich zwei von Schülerinnen und Schülern, von Kolleginnen und Kollegen und Eltern geliebte und geschätzte Lehrkräfte in den Ruhestand, die mit Leib und Seele pädagogisch und fachlich für ihre Schülerinnen und Schüler da waren – vielfach weit über das übliche Maß hinaus.

Abschied von G8. Das ungeliebte Turboabitur ist mit dem nächsten Schuljahr Geschichte.

Abschied aber auch von unserem Schulhof und Gebäudeteilen, die der neuen Mensa und dem Ganztagsbereich weichen müssen. Hier überwiegt allerdings gegenüber dem Abschied die Vorfreude auf ein modernes, schönes Gebäude, das unserer pädagogischen Arbeit einen neuen Rahmen gibt.

Und damit wären wir bei dem Neuanfang. Und der richtet sich nach der Frage, was wir als Schule im Sinne eines attraktiven, gewinnenden Profils, das einlädt, seinen schulischen Weg zum Abitur am FvS Rösrath zu absolvieren, bewahren und was wir neu akzentuieren sollten.

Um diese Frage beantworten zu können, hilft es, sich die Bilanz des Schuljahres zu Gemüte zu führen, da sie alljährlich durch Programmpunkte gefüllt wird, die für sich sprechen und deshalb unbedingt weitergeführt, neu akzentuiert und vertieft werden sollten. Und hierzu zählten in diesem Schuljahr:

Unsere Schulentwicklungsprojekte, die in den drei Schwerpunkten „Digitalisierung“, „Schulprofil“, und „Ganztag“ konkretisiert werden.

So hat uns die vom Förderverein in den letzten Jahren umgesetzte Initiative „FvS goes Media“ in die Lage versetzt, im Sinne der Digitalisierung ernsthaft und flächendeckend über eine Unterrichtsentwicklung nachzudenken, die die Einbindung und Nutzung digitaler Medien erschließt und standardisiert. In gut aufeinander abgestimmten Schritten wurden so die z.B. über einheitliche Mailadressen aller an Schule Beteiligten, Voraussetzungen geschaffen, künftig Office 365 mit all seinen Möglichkeiten an Tools für Präsentation, Textverarbeitung und Programmierung und an Formen der Kommunikation und der Nutzung von Lernmanagementsystemen als Standard zu nutzen.

Unabhängig davon verfolgen wir auch weiter systematisch die Verbesserung unserer Ganztagsangebote. Hier standen auf der Grundlage einer Befragung aller Beteiligten die Optimierung der Angebote in den Lernzeiten im Vordergrund, z.B. über den Einsatz von mehr Fachlehrkräften und die Einführung der Lernwerkstätten in der Stufe 7.

Neben diesen Schritten, die auch mit Blick auf das kommende Schuljahr einen Aufbruch und Neuanfang signalisieren, hat gegen Ende dieses Schuljahres ein Prozess an Fahrt aufgenommen, der uns in der Folge und im Kontext unserer Arbeiten an einem guten G9 Angebot für Rösrath noch intensiv beschäftigen wird.

Wenn wir klar sagen wollen, wofür wir mit unserer Arbeit einstehen möchten und was das Angebot des FvS Gymnasiums von den benachbarten Schulen unterscheiden soll, wollen wir uns für eine pädagogische Ausrichtung stark machen, die die Arbeit an unseren gymnasialen fachlichen Standards prägen soll.

Hier ist sehr deutlich geworden, dass uns diese Frage intensiv und tief bewegt, so dass wir die bis hier erreichten schönen Ergebnisse in intensiverem Austausch abgleichen und miteinander so weit entwickeln wollen, dass ein klares Profil entsteht, mit dem sich die Schulgemeinschaft und insbesondere das Kollegium des FvS in hohem Maße identifiziert und damit für sich einen trag- und zukunftsfähigen Neuanfang setzt.

Für diesen Prozess geben sicher auch unsere Erfolge in den Bildungsschwerpunkten Orientierung. Hier seien für das Schuljahr 2018/2019 einige wenige kurz aufgezählt:

  • Unsere Schwimmer wurden Landesmeister im Schwimmen.
  • Marco Böttcher wurde Landessieger bei Jugend forscht. Herzlichen Glückwunsch.
  • Und Arda, Schüler der Stufe 5, erreichte den 2. Platz der Landesrunde der Mathematikolympiade.
  • Im Bereich der Gesellschaftswissenschaften hat der Projektkurs Geschichte einen Sonderpreis beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten erhalten.
  • Im Abitur 2019 erreichten 30 Schülerinnen und Schüler eine Abschlussnote, die besser als 2,0 war. Die Stufe schaffte einen Notenschnitt von insgesamt 2,3.
  • 16 Schülerinnen und Schüler erreichten ihre Cambridge-Zertifizierung.

In gleicher Weise bietet auch unser Schulleben viel Stoff für einen gelingenden Neuanfang und die Ausschärfung unseres Profils.

Neben der glanzvollen Abi-Gala in der Aula der Schule stehen unabhängig von den eigens aufgeführten kulturellen Veranstaltungen eine gelungene Karnevalsveranstaltung der SV, verschiedene neu aufgelegte Formate der Suchtpräveention und die bemerkenswerte Platzierung unserer Schule in der diesjährigen Sparda-Spendenwahl. Mit unserem Projekt zur Digitalisierung erreichten wir 3473 Stimmen und konnten uns so Projektmittel in Höhe von 2000 Euro sichern.

Aus einer inzwischen fest etablierten musikalischen Veranstaltung am Ende des jeweiligen Schuljahres ist mit ihrem Titel eine Bewegung in der Schule geworden, die diesem schulischen Highlight ein neues Gesicht gibt. So professionalisieren sich die Chöre immer weiter und setzen neben der Big Band Glanzpunkte, die inzwischen ein Programm rahmen, das nicht nur von Songwritern, Dichtern, Autoren, Theater und Bühnenspiel gefüllt wird, sondern auch Raum für Formate der bildenden Kunst geschaffen hat. So setzte der Projektkurs „Kunst /Biologie“ 2019 erstmalig mit einer sehr gut besuchten und rezensierten Vernissage in Stephansheide zum Thema „Surrealismus“ ein weiters Highlight des Schuljahres und im Rahmen des Weihnachtskonzerts konnten wir 427 Euro für soziale Projekte als Spenden zusammen tragen.

Schließlich lassen sich auch die vielfältigen Aktivitäten der Gremien unserer Schulmitwirkung benennen, die über ihre Entwicklung und ihre Schwerpunkte auf dem Weg sind, an der ein oder anderen Stelle einen Neuanfang zu setzen.

So haben die Lehrkonferenz und die Personalversammlung in diesem Jahr vieles zusammengetragen, das für uns gute Grundlagen der weiteren Arbeit beschreibt. Hierzu zählen nicht nur die formalen Vorgaben für G9 (Lehrpläne und Stundentafel), sondern auch Ideen und Visionen und konkrete Bezüge der Ausrichtung unserer künftigen Arbeit einschließlich der Impulse und Anregungen zur Vertiefung eines gelingenden wertschätzenden Umgangs miteinander.

Die Schülervertretung hat sich in diesem Jahr in besonderer Weise für die Verbesserung der Verpflegung und der Aufenthaltsbereiche im Ganztag eingesetzt und erste Erfolge geschafft und hat darüber hinaus mit der Gestaltung des Schüler*innen-karnevals 2019 einen neuen Meilenstein gesetzt. Sie gestaltete eine stimmungsvolle Feier, die noch lange nachwirkte und das Miteinander gestärkt hat.

Unsere Eltern bringen sich in der Elternpflegschaft, im Förderverein und in der Bibliothek vielfach und in sehr engagierter, kritisch-konstruktiver und kompetenter Weise ein und tragen inzwischen durch ihre Beiträge nicht nur schulintern sondern in der gesamten Stadt zu einer Schulentwicklung bei, die dem Ziel folgt, allen Schülerinnen und Schülern in Rösrath ein attraktives Bildungsangebot zu machen. So haben unsere Eltern auch in besonderer Weise an einem Rahmenkonzept für die Errichtung einer Gesamtschule in Rösrath beigetragen, auch indem sie geholfen haben, die Eigenheiten bzw. Besonderheiten und mögliche Schnittstellen gelingender Kooperation beider Schulformen auf den Punkt zu bringen. Als eine dieser Schnittstellen war ihnen die gesunde und schmackhafte Ernährung aller Schülerinnen und Schüler im Ganztag ein besonderes Anliegen, das der Schulträger inzwischen in Form von anstehenden Workshops zur Ausschreibung des Caterings in der neu gebauten Mensa aufgegriffen hat.

Hinter uns liegt ein volles, unglaublich bewegtes Schuljahr, das in wesentlichen Phasen auch durch vielfältige, und schwierige Bautätigkeiten begleitet wurde.

Dass der Prozess einer pädagogischen Neuausrichtung zeitgleich von der Umgestaltung des Gebäudes und damit verbundenen Belastungen begleitet ist, ist in dieser Form und Dichte (G9, Profilbildung, Schulentwicklung in Rösrath und Bau) eigentlich kaum ohne große Konflikte zu bewältigen, da alle Akteure nicht selten an ihre Grenzen gebracht werden.

Dass dies aber in der von uns gelebten Form in sicher nicht konfliktfreiem, dennoch aber sehr gutem, kollegial humorvollem, bisweilen freundschaftlichem Miteinander geschultert wurde, ist etwas sehr Besonderes!

Deshalb möchten wir uns als Schulleitung in diesem Jahr in besonderem Maße bei allen Kolleginnen und Kollegen, bei unseren Schülerinnen und Schülern, bei unseren Hausmeistern und unseren Sekretärinnen und Ihnen, lieben Eltern, für die geleistete Arbeit und das gute Miteinander ganz herzlich bedanken.

Ihnen, den Eltern und besonders unseren Schülerinnen und Schülern, wünschen wir eine gute, erholsame und in jeder Hinsicht sonnige Ferienzeit.

Alles Gute und ein herzlicher Gruß

Ihre Melanie Burger und Michael Gasse